EU-Energielabel: Kühl- und Gefriergeräte
Von: Gerd Pfitzenmaier, Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband)
In diesem Beitrag finden Sie
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Das EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte
- Tipps beim Gerätekauf
- Tipps zum Energiesparen
- Das EU-Energielabel für Weinlagerschränke
- Tipps beim Gerätekauf
- Tipps zum Energiesparen
- Das EU-Energielabel für Raumklimageräte
- Tipps beim Gerätekauf
- Tipps zum Energiesparen
Das EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte
Mit dem Stichtag 1. März 2021 gilt für die Produktgruppe der Kühl- und Gefriergeräte ein neues EU-Energielabel im stationären wie im Online-Handel. Binnen 14 Arbeitstagen müssen Händler auf das neue Label umstellen und es gut sichtbar platzieren.
Das neue Label besitzt eine nun mit anderen Produktarten einheitliche Energieeffizienzskala von G (höchster Energieverbrauch) bis A (niedrigster Energieverbrauch). Die Klassen A+, A++ und A+++ fallen komplett weg. Da die neue Höchstklasse A Erwartung weiteren technischen Fortschritts zunächst unbesetzt bleiben wird, ist anfangs Klasse B die höchstmögliche erreichbare Klasse. Allerdings wird dies vorerst eher die Ausnahme sein, was die Klasse C zur gängigen Höchstklasse macht.
Bis Ende Februar 2021 mussten Neugeräte mit Kompressor mindestens der alten Energieeffizienzklasse A+ entsprechen. Mit Einführung des neuen Labels gilt auch eine neue Mindestklasse für Kühl- und Gefriergeräte. Folglich müssen im Handel erhältliche Neugeräte seit dem Stichtag mindestens der Klasse F entsprechen. Die Anforderungen werden kontinuierlich verschärft, so dass Neugeräte ab März 2024 mindestens Klasse E entsprechen werden müssen.
Neben einem neuen Design verfügt das neue Label auch über veränderte Piktogramme, neue Angaben sowie einen QR-Code. Über diesen haben Verbraucher künftig Einblick auf die EPREL-Produktdatenbank, in der sich weitere Produktinfos finden lassen.
Tipps beim Gerätekauf
- Achten Sie beim Gerät auf das EU-Energielabel. Mit einem Gerät der Klasse C sparen Sie im Vergleich zur Klasse E deutlich Energie ein.
- Überdimensionierte Kühlgeräte verbrauchen unnötig Strom. Achten Sie daher beim Kauf Ihres neuen Kühl- oder Gefrierschranks auf die richtige Größe. Als Richtwert für einen Zwei-Personen-Haushalt können ca. 100 bis 140 Liter angenommen werden. Für jede weitere Person mehr im Haushalt rechnet man etwa 50 Liter dazu.
Tipps zum Energiesparen
- Überlegen Sie, ob Sie Ihr altes Kühlgerät wirklich noch als Zweitgerät verwenden wollen. Daraus wird oft ein teurer Spaß, denn manche alten Geräte verbrauchen dreimal so viel Strom wie moderne.
- Viele Geräte sind zu kalt eingestellt. Die optimale Temperatur im Kühlschrank liegt bei 7 °C und im Gefrierschrank bei -18 °C. Geräte, die nur 2 °C kälter eingestellt sind, verbrauchen ca. 10 Prozent mehr Strom.
- Stellen Sie keine warmen Speisen zum Abkühlen in den Kühlschrank - diese tragen zu einem erhöhten Stromverbrauch bei.
- Achten Sie darauf, wo Ihre Kühlgeräte stehen. Wärmere Bereiche wie neben dem Herd, einem Heizkörper oder Sonnenplätze sind tabu. Je kühler der Standort, desto geringer ist der Stromverbrauch.
Abb.: Beispiel für Energielabel nach Delegierter Verordnung (EU) 2019/2016
Das EU-Energielabel für Weinlagerschränke
Weinlagerschränke sind spezielle Kühlgeräte, die ausschließlich für die Lagerung und Temperierung (ca. 5° bis 20°C) von Wein- oder anderen Flaschen vorgesehen sind. Für sie gibt es ein eigenes EU-Energielabel, anhand dessen Verbraucher siehinsichtlich ihrer Energieeffizienz besser vergleichen und sich so leichter für ein sparsameres Gerät entscheiden können.
Auch für Weinlagerschränke gilt mit dem Stichtag 1. März 2021 ein neues EU-Energielabel im stationären wie im Online-Handel.
Wie bei den gewöhnlichen Kühl- und Gefriergeräten hat es eine einheitliche Energieeffizienzskala, die von G (höchster Energieverbrauch) bis A (niedrigster Energieverbrauch) reicht, die alten Plusklassen fallen weg. Da auch in diesem Fall die neuen Höchstklassen A und B zunächst weitgehend unbesetzt bleiben werden, ist anfangs Klasse C die gängigen Höchstklasse und kennzeichnet die sparsamsten Geräte im Handel.
Auch dieses neue Label verfügt neben dem neuen Design über veränderte Piktogramme, hinzu kommt eine neue Angabe zur Anzahl der Standardflaschen. Es hat ebenfalls einen QR-Code, über den man in die EPREL-Produktdatenbank gelangt.
Tipps beim Gerätekauf
- Die Anzahl der zu lagernden Flaschen bestimmt die Größe und somit den Stromverbrauch des Geräts. Hier müssen Sie selbst Ihren Bedarf einschätzen.
- Wer nur einmal im Jahr für seine Gäste eine Flasche Wein kühlstellen möchte, verzichtet besser auf einen eigenen Weinlagerschrank und nutzt dafür den i. d. R. vorhandenen Kühlschrank.
- Achten Sie beim Gerätekauf auf das EU-Energielabel. Wie bei Kühl- und Gefriergeräten sparen Sie auch hier mit der höchsten Klasse am meisten Energie. Ein C-Gerät verbraucht bereits deutlich weniger Strom als ein E-Gerät.
- Im Handel werden Weintemperierschränke (für die Zwischenlagerung) und Weinklimaschränke (für die Langzeitlagerung von Wein) unterschieden. Prüfen Sie Ihren Bedarf.
- Weine benötigen unterschiedliche Temperaturen – viele Geräte haben daher ein bis drei Temperaturzonen.
Tipps zum Energiesparen
- Achten Sie darauf, wo der Weinlagerschrank steht. Wärmere Bereiche wie neben dem Herd, Heizkörper oder Sonnenplätze sind tabu. Je kühler der Standort, desto geringer ist der Stromverbrauch.
Abb.: Beispiel für Energielabel nach Delegierter Verordnung (EU) 2019/2016
Das EU-Energielabel für Raumklimageräte
Raumklimageräte dienen zum Heizen oder Kühlen von Innenraumluft und werden mobil oder fest installiert angeboten. Verbraucher können mit Hilfe des EU-Energielabels Raumklimageräte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz besser vergleichen und sich so leichter für ein sparsameres Gerät entscheiden.
Das derzeit gültige EU-Energielabel für Raumklimageräte besitzt noch eine Energieeffizienzskala von D (höchster Energieverbrauch) bis A+++ (niedrigster Energieverbrauch).
Die Klasse A+++ kennzeichnet demnach die sparsamsten Geräte im Handel. Seit Januar 2014 müssen neue mobile Raumklimageräte bis 12 kW Kälteleistung beim Heizen mindestens die Klasse B und beim Kühlen die Klasse A erfüllen. Der Einsatz klimaschonender Kühlmittel reduziert die Anforderungen.
In den nächsten Jahren werden auch Raumklimageräte das neue EU-Energielabel erhalten, das seit dem 1. März 2021 schon für eine erste Gruppe von Haushaltsgeräten gilt. Bis 2030 sollen es alle kennzeichnungspflichtigen Produkte erhalten.
Tipps beim Gerätekauf
- Achten Sie beim Kauf eines neuen Raumklimageräts auf das EU-Energielabel. Geräte der Klasse A+++ sparen im Vergleich zur Klasse B etwa 40 Prozent Strom (Einschlauchgerät im Kühlbetrieb).
- Fest installierte Splitgeräte kühlen effizienter, sind aber aufwendiger zu installieren.
Tipps zum Energiesparen
- Die Nutzung von Raumklimageräten kann etwa 100 Euro Stromkosten pro Jahr zusätzlich verursachen. Überlegen Sie sich neben Umweltaspekten auch aus Kostengründen vorher, ob Sie das Gerät wirklich benötigen.
- Prüfen Sie, ob Alternativen wie z. B. Außenrollladen, verbesserte Wärmedämmung oder ein verbessertes Lüftverhalten für Sie in Frage kommen.
Abb.: Beispiel für Energielabel nach Delegierter Verordnung (EU) 626/2011
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- Broschüre: Neues EU-Energielabel und Ökodesign-Vorschriften
- Den eigenen Stromverbrauch vergleichen: www.stromspiegel.de
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