Energiesparsiegel: Stromsparen durch schlauen Gerätekauf
Von: Georg Abel, Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. (Bundesverband)
In diesem Beitrag finden Sie
- Blauer Engel
- EU-Energielabel
- Europäisches Umweltzeichen
- EU Energy-Star
- TCO-Label
Blauer Engel
Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der Bundesregierung und kennzeichnet auf freiwilliger Basis seit über 40 Jahren Produkte und Dienstleistungen, die im Vergleich zu konventionellen Produkten ressourcenschonend, gesundheitsbewusster oder klima- und umweltschonender sind. Heute sind mehr als 20.0000 Produkte und Dienstleistungen von über 1.600 Unternehmen mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Die Produktpalette umfasst dabei die Bereiche Alltag und Wohnen, Bauen und Heizen, Elektrogeräte, Papier und Druck sowie Gewerbe und Kommunen. Nicht ausgezeichnet werden Nahrungsmittel.
Verbraucher können anhand des Blauen Engels z. B. besonders stromsparende Fernsehgeräte, Drucker, Staubsauger, Computer und Haushaltsgeräte wie Toaster, Wasserkocher und Kaffeemaschinen im (Online-)Handel erkennen. Für jede Produktgruppe werden dabei spezifische Kriterien erarbeitet, wobei der gesamte Produkt-Lebensweg betrachtet wird.
Hersteller müssen die Auszeichnung in der Regel alle drei Jahre neu beantragen. Die Kriterien für den Blauen Engel werden von der Jury Umweltzeichen festgelegt, der neben Handel und Industrie auch Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchenvertreter angehören. Inhaber des Umweltzeichens Blauer Engel ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
EU-Energielabel
Das einheitliche und sprachneutrale EU-Energielabel ist seit 1998 eine durch die Europäische Union vorgeschriebene Verbraucherinformation für energieverbrauchsrelevante Geräte. Mit Hilfe des EU-Energielabels können Verbraucher Produkte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz vergleichen und sich so leichter für ein sparsameres Gerät entscheiden. Aber auch Zusatzinformationen wie z.B. der absolute Strom- und Wasserverbrauch oder die Geräuschentwicklung werden so transparent.
Die stetig wachsende Anzahl kennzeichnungspflichtiger Produktgruppen umfasst heute Heiz-, Lüftungs- und Kühlgeräte, Fernseher, Weiße Ware wie Kühlschränke und Geschirrspüler, Backöfen, Staubsauger und Beleuchtung.
Das Label unterteilte Geräte bislang in die Effizienzklassen G (hoher Energieverbrauch) bis A (niedriger Energieverbrauch) und die zusätzlichen Klassen A+, A++, A+++. Da diese Skalierung nicht besonders verbraucherfreundlich ist, wurde eine Reskalierung des Labels von der EU-Kommission beschlossen. Das neue EU-Energielabel gilt seit März 2021 zunächst für die fünf Produktgruppen Geschirrspüler, Waschmaschinen/Waschtrockner, Kühlgeräte, elektronische Displays (inkl. Fernseher) und Leuchtmittel. Es besitzt eine nun für alle Produktgruppen einheitliche Skala von G bis A, wobei die höchste Klasse A und teilweise B in Hinblick auf technischen Fortschritt zunächst unbesetzt bleiben. Die Plus-Klassen entfallen. Das neue Label wird schrittweise ausgeweitet. Bis August 2030 sollen alle energieverbrauchsrelevanten Produktgruppen das neue EU-Energielabel erhalten.
Zusätzlich sind die Klassen farblich hinterlegt: Die sparsamste Klasse wird dunkelgrün und die ineffizienteste Klasse rot dargestellt.
Die Marktüberwachung erfolgt durch die Länder, in Bayern durch die Regierung von Schwaben – Gewerbeaufsichtsamt.
Weitere Infos finden Sie im Artikel "Energieverbrauchskennzeichnung".
Europäisches Umweltzeichen
Das Europäische Umweltzeichen (EU-Ecolabel oder Euroblume) wurde 1992 eingeführt und ist eine freiwillige Kennzeichnung. Verbrauchern bietet das Label die Möglichkeit, umweltfreundlichere und gesündere Produkte und Dienstleistungen leichter zu erkennen und zu nutzen, womit sie zur Reduzierung von Umweltauswirkungen beitragen können.
Das Label gibt es für 34 verschiedene Produktgruppen. Die Produktpalette reicht von Reinigungsmitteln über Textilien, Schmierstoffe, Farben und Lacke, Beherbergungsbetriebe und Campingplätze bis hin zu Elektrogeräten. Hersteller von PCs, Notebooks und Tablets müssen für eine Kennzeichnung nicht nur eine energie- und ressourcenschonende Herstellung nachweisen, die auch die Wiederverwendbarkeit einzelner Bestandteile berücksichtigt, sondern auch Vorgaben zur Energieeffizienz und zur Upgrade-Fähigkeit der Produkte erfüllen. Über 89.000 Produkte und Dienstleistungen tragen das Label.
Die Vergabekriterien liegen deutlich über den gesetzlichen Anforderungen, ihre Einhaltung wird von unabhängigen Stellen kontrolliert. Die Entwicklung und Überarbeitung obliegt dem European Union Ecolabelling Board (EUEB), dem Vertreter aller EU-Mitgliedsstaaten angehören. Ändern sich die Kriterien, muss das Zeichen neu beantragt werden.
EU Energy Star
Der US-amerikanische Energy Star war seit 1992 ein freiwillig anwendbarer Mindeststandard für die Energieeffizienz von insbesondere Büro- und EDV-Geräten.In der EU wurde es von 2002 bis 2018 vergeben. Die Vergabekriterien für das Energy Star-Zeichen wurden von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) festgelegt. Bis Februar 2018 bestand ein Abkommen mit der EU-Kommission bezüglich der gemeinsamen Vergabe des Zeichens innerhalb der EU.
Bereits vergebene Siegel dürfen weiter verwendet werden. Computer und Notebooks, Bildschirme, Drucker, Scanner, Kopierer, Faxgeräte, Server und unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen können dieses Label also noch tragen. Der Energy Star ist als Orientierungshilfe für energieeffiziente Geräte nur eingeschränkt empfehlenswert, da die Einhaltung der Kriterien lediglich vom Hersteller erklärt wurde, eine unabhängige, systematische Prüfung aber nicht stattgefunden hat.
TCO-Label
Das TCO-Label ist ein schwedisches Qualitäts- und Umweltlabel. Es erhalten seit 1992 IT-Produkte wie Computer, Monitore, Smartphones, Tablets sowie Server für einen besonders niedrigen Energieverbrauch, Umweltverträglichkeit und Recyclingfähigkeit.
Außerdem müssen Hersteller nachweisen, dass sie bestimmte soziale Kriterien einhalten. Dazu gehört unter anderem die Einhaltung der sogenannten Kernforderungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Seit 2012 versteht sich das TCO-Label selbst als Nachhaltigkeitslabel, das umweltbezogene, soziale und ökonomische Anforderungen an die Geräte und ihre Produktion stellt. Zu den Vergabekriterien des Labels gehört unter anderem, dass der Hersteller über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem (ISO 14001 oder EMAS) verfügt und dass giftige Stoffe wie beispielsweise Kadmium, Quecksilber, Blei, halogenisierte Flammschutzmittel, Brom oder Chlor so wenig wie möglich oder gar nicht eingesetzt werden. Etwa 3.500 Produkte sind gegenwärtig ausgezeichnet.
Die Anforderungen werden regelmäßig aktualisiert. Labelinhaber ist die schwedische Firma TCO Development, eine Tochterfirma der Tjänstemännens Centralorganisation (TCO). Sie ist die Zentralorganisation der Angestellten, der schwedische Gewerkschaftsdachverband für Angestellte.
Bildquellen:
Labels: jeweilige Websites der Labelinhaber
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- Stromfressern auf der Spur - Der Stromverbrauch elektrischer Haushaltsgeräte
- Weitere Informationen zu Labels, Siegeln und Gütezeichen bietet die kostenlose Datenbank Label-Online. Hier werden über 800 Labels aus den Bereichen Energie, Umwelt, Gesundheit, Soziales sowie Sicherheit erklärt und bewertet.
- Weitere Informationen zum "Blauen Engel"
- Weitere Informationen zum „Europäischen Umweltzeichen (EU-Ecolabel)“
- Weitere Informationen zum "Energy-Star"
- Weitere Informationen zum "TCO-Label"
- Den eigenen Stromverbrauch vergleichen: www.stromspiegel.de
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