Richtig heizen mit Holz
Von: Ref. 75 - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
In diesem Beitrag finden Sie
- Schadstoffarmer Einsatz von Holz in Feuerungsanlagen
- Gesetzliche Grundlagen: Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen
- Richtig heizen mit Holz - Checkliste
Schadstoffarmer Einsatz von Holz in Feuerungsanlagen
Die Vorräte fossiler Energieträger, wie Kohle, Erdöl und Erdgas, werden immer geringer. Der Einsatz erneuerbarer Energien ist daher sinnvoll - um die Ressourcen zu schonen, aber auch aus Klimaschutzgründen. Im Bereich der Wärmeerzeugung bietet sich Holz als nachwachsender und idealerweise regionaler Brennstoff an. Die Verbrennung von Holz sollte allerdings nicht mit zu hohen Schadstoffemissionen verbunden sein: Es gilt, die Luftreinhaltung zum Schutz der Umwelt sowie die Belange der Nachbarschaft zu berücksichtigen.
Das bedeutet:
- Holz sollte bevorzugt in Zentralheizungsanlagen mit automatisch geregelter Verbrennungsluftzufuhr und einem ausreichend dimensionierten Wärmespeicher oder in Biomasseheizwerken zur Grundlastversorgung eingesetzt werden.
- Automatisch gesteuerte Feuerungsanlagen (Heizkessel) gewährleisten gleichmäßige Verbrennungsbedingungen und damit ein günstiges Emissionsverhalten.
- Kleine, handbeschickte Einzelraumfeuerungsanlagen (z.B. Kaminöfen), sollten möglichst nicht in Gebieten mit hoher Feinstaubbelastung zum Einsatz kommen und möglichst effizient und emissionsarm betrieben werden (siehe auch unsere Checkliste – Richtig Heizen mit Holz)..
Um das Heizen mit Holz bei Kamin- und Kachelöfen umweltverträglicher zu gestalten, finden Sie auch auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hilfreiche Tipps.
Gesetzliche Grundlagen: Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen
Die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV, weitere Informationen) enthält Regelungen für die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Feuerungsanlagen, deren Feuerungswärmeleistung bei Holzfeuerungen ein Megawatt nicht überschreitet. Darunter fallen die allermeisten Zentralheizungen, aber auch z. B. sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen, die vorrangig zur Beheizung des Aufstellraumes dienen, wie beispielsweise Kaminöfen.
Die 1. BImSchV fordert zum Beispiel, dass Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe, die ab dem 22.03.2010 errichtet wurden, anspruchsvolle Umweltauflagen insbesondere bezüglich der Emissionen von Staub und Kohlenstoffmonoxid erfüllen müssen. Zum Beispiel gilt für Kachel- oder Kaminöfen ab dem 01.01.2015 ein Kohlenstoffmonoxid-Emissionswert von 1,25 g/m³ und einen Staubwert von 0,04 g/m³. Weitere Informationen zu den Regelungen für neu errichtete kleine und mittlere Holzfeuerungsanlagen stellt das Bayerische Umweltministerium zur Verfügung.
Einzelraumfeuerungsanlagen, die vor dem 22.03.2010 errichtet und in Betrieb genommen wurden, dürfen je nach dem Jahr der Errichtung ab einem festgelegten Zeitpunkt nur weiterbetrieben werden, wenn sie bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten. Auch der klassische Kaminofen im Wohnzimmer ist hiervon betroffen. Hält Ihre Feuerstätte die gesetzlichen Anforderungen ein? Weitere Informationen zu den Regelungen für bestehende Öfen finden Sie ebenfalls auf den Seiten des Bayerischen Umweltministeriums.
Hinweise zu den ab 01.01.2022 geltenden neuen Vorschriften für die Schornsteine von neu errichteten Festbrennstofffeuerungen sowie Informationen zu den ab dem 01.01.2020 bzw. 01.01.2022 europaweit geltenden Anforderungen der Ökodesign-Verordnungen für Fest-Brennstoffkessel bzw. Einzelraumheizgeräte können Sie auf der Seite Heizen mit Holz: Wie finde ich den passenden Ofen? finden.
Richtig Heizen mit Holz - Checkliste
1. Der richtige Brennstoff
- Trockenes und gespaltenes Holz: Der richtige Brennstoff ist naturbelassenes Holz mit wenig Rinde in Form von Scheitholz, Pellets oder Briketts. Hackschnitzel eignen sich nur für den Heizkessel.
- Möbel, beschichtetes oder lackiertes Holz wie Bauholz etc. dürfen nicht verheizt werden. Keine Müllverbrennung!
- Welchen Brennstoff Sie verwenden sollten, erfahren Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Ofens.
2. Die Brennholzlagerung
Lagern Sie frisches Brennholz etwa ein bis zwei Jahre trocken, so dass es einen Feuchtegehalt von maximal 25 Prozent aufweist. Holzlagerstandorte sollten sonnig, regengeschützt und gut belüftet sein. Stapeln Sie das Holz daher luftdurchlässig, ohne direkten Bodenkontakt und schützen Sie Ihr Brennholz vor Feuchtigkeit. Bereits trockenes, ofenfertiges Scheitholz kann auch in geschlossenen Räumen gelagert werden.
Tipp: So verkürzen Sie die Trocknungszeit von Holzscheiten:
- Kurze und gespaltene Scheite trocknen schneller
- Luftige Lagerorte wählen - frisches Holz nicht in Kellern oder Garagen einlagern.
- 0,3 m Abstand zu Hauswänden und benachbarten Holzstapeln einhalten.
- Für eine Belüftung des Lagers von unten ausreichend hohe Querhölzer (mindestens 15 cm) als Unterlage verwenden.
- Das Holzlager durch Abdeckung vor Regen schützen.
3. Befüllen des Ofens
- Wichtig: Beachten Sie beim Befüllen des Ofens die Mengenangaben des Herstellers und füllen Sie nicht mehr als die empfohlene Holzmenge in den Brennraum.
- Schichten Sie Scheite am besten parallel, ohne große Berührung der Brennraumwände, in den Brennraum.
4. Das optimale Anheizen
Als Anzündmaterial eignen sich z. B. wachsgetränkte Holzfaserblöcke, Holzwolle oder Anzündhölzchen. Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Anheizmethoden, die sich in der Anordnung des Anzündmaterials unterscheiden: Das Anheizen von oben und das Anheizen von unten. Auch hier gilt: Beachten Sie die Bedienungsanleitung des Ofens!
Bewährt hat sich das Anheizen von oben. Dabei strömen die entstehenden Gase durch die heiße Flamme und verbrennen vollständig. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sehr wenig unverbrannte Brenngase den Feuerraum verlassen. Unnötige Schadstoffemissionen werden so vermieden.
- Platzieren Sie zwei bis drei Holzscheite nebeneinander auf dem Feuerraumboden.
- Legen Sie die Anzündhölzchen quer über die Scheite.
- Platzieren Sie den Anzünder auf einem der Scheite dazwischen und legen Sie weitere Anzündhölzchen mit Abständen quer darüber.
- Sobald der Verbrennungsvorgang in Gang ist, Luftzufuhr zurücknehmen.
So heizen Sie richtig von oben an:
Das Anzünden von oben dauert etwas länger als das Anheizen von unten. Die Anheizmethode von unten wird meistens in Bedienungsanleitungen für Feuerungen mit Rost beschrieben.
- Legen Sie die Anzündhölzchen einlagig über den Bodenrost. Den Anzünder platzieren Sie dazwischen.
- Legen Sie weitere Anzündhölzchen mit Abständen quer darüber.
- Platzieren Sie zwei bis drei nicht zu große Holzscheite mit der scharfen Spaltkante nach unten oder zur Seite nebeneinander auf den Anzündhölzern.
So heizen Sie richtig von unten an:
5. Nachlegen - zur richtigen Zeit
- Kurz bevor die Flamme erlischt, ist der richtige Zeitpunkt zum Nachlegen!
- Bei einem sechs Kilowatt Ofen sind ein Kilogramm Holz, ungefähr zwei kleine Scheite, ideal.
- Es gilt: je Kilowatt (kW) Nennwärmeleistung halbstündlich 0,15 kg Holz.
Ihr Kaminkehrer bzw. Schornsteinfeger berät Sie gern hinsichtlich der sachgerechten Bedienung Ihres Ofens, der ordnungsgemäßen Lagerung des Brennstoffs sowie der Besonderheiten beim Umgang mit festen Brennstoffen.
Bildnachweis: (Holzfeuer) © ophie - Fotolia.com
- Heizen mit Holz: Wie finde ich den passenden Ofen?
- BMUV: Erklärfilm "Richtig heizen mit Holz"
- StMUV: Fragen und Antworten zur Verfeuerung von Holz in kleinen Feuerungsanlagen bzgl. Luftreinhaltung
- Broschüre StMUV: Broschüre: Kaminöfen umweltfreundliche betreiben
- HKI (Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V.): Richtig heizen
- Energie-Atlas Bayern: Heizen mit Biomasse
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