Lebensmittelüberwachung in Bayern: So funktionieren die Betriebskontrollen
Von: Miriam Endres - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Anna-Maria Troglauer - Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
In diesem Beitrag finden Sie
- Die amtliche Lebensmittelüberwachung: So funktioniert sie
- Wie oft und wann finden Kontrollen statt?
- Wie läuft eine Betriebskontrolle ab?
Die amtliche Lebensmittelüberwachung: So funktioniert sie
Die amtliche Lebensmittelüberwachung ist eine tragende Säule des Verbraucherschutzes in Bayern und dient dem Schutz vor gesundheitlichen Gefahren, Irreführung und Täuschung. Sie wacht über alle Rechtsvorschriften im Verkehr mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen.
Dies wird durch regelmäßige Betriebskontrollen und Probenahmen gewährleistet. Durch die Arbeit der Lebensmittelüberwachung werden gesundheitliche Gefahren und wirtschaftliche Schäden vom Verbraucher abgewendet und Verstöße gegen die Rechtsvorschriften geahndet.
In Bayern sind die Kreisverwaltungsbehörden (71 Landratsämter und 25 kreisfreie Städte) sowie die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) für die Lebensmittelüberwachung zuständig. Dort sind insgesamt rund 600 Lebensmittelkontrolleure tätig.
Voraussetzung für die Tätigkeit als Lebensmittelkontrolleur ist die Meisterprüfung in einem Lebensmittelhandwerk (z. B. Metzgermeister, Bäckermeister, Braumeister etc.) oder die staatliche Abschlussprüfung einer Fachschule (Technikerschule) in einer für die Lebensmittelüberwachung geeigneten Fachrichtung (z. B. Lebensmitteltechniker) sowie eine 24-monatige Weiterbildung mit erfolgreich abgelegter staatlicher schriftlicher und mündlicher Prüfung.
Die Lebensmittelüberwachung wird bei ihrer Arbeit durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt.
Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert insbesondere:
- Herstellerbetriebe
- Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung und Gaststätten
- Lebensmittelgroß- und Einzelhandel sowie Importeure
- Imbissstuben
- Wochenmärkte
Wie oft und wann finden Kontrollen statt?
Die Häufigkeit und Tiefe der Kontrollen ist abhängig vom Ergebnis einer bundesweit standardisierten und für jeden Betrieb durchzuführenden Risikobewertung. Hierbei werden die Betriebsstruktur, das Hygiene- und Betriebsmanagement sowie das produktbezogene Risiko berücksichtigt. Die Risikoanalyse dient dem gezielten, risikoorientierten Einsatz des Überwachungspersonals, der Schaffung eines einheitlichen Vollzugs sowie der zentralen Auswertbarkeit. Darüber hinaus ergeben sich immer wieder Verdachtsmomente, wie z. B. Verbraucherbeschwerden, denen durch gezielte Betriebskontrollen und Untersuchungen nachgegangen wird.
Lebensmittelkontrolleure fanden diese Maden.
Wie läuft eine Betriebskontrolle ab?
Betriebskontrollen finden ohne vorherige Ankündigung statt. Es werden alle Betriebsräume (z. B. Produktions-, Lager-, Kühl- und Verkaufsräume), Gegenstände und Anlagen (Messer, Arbeitsplatten, usw.), Abfalllager, Transportfahrzeuge sowie die Dokumentation kontrolliert.
Im Einzelnen werden z. B. überprüft:
- die verwendeten Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe,
- die Sauberkeit und Funktionsfähigkeit von Arbeitstischen, Maschinen und Arbeitsgeräten,
- der bauliche und hygienische Zustand der Räume (Böden, Decken, Wände, Fenster, Türen),
- Kühl- und Tiefkühleinrichtungen,
- Lagerbedingungen der Lebensmittel,
- Transport von Lebensmitteln in Gebinden und Fahrzeugen,
- sanitäre Einrichtungen,
- Personalhygiene,
- Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen,
- Abfalllager,
- Eigenkontrollsystem,
- Rückverfolgbarkeitssystem,
- HACCP-Konzept,
- Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter,
- Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes,
- gesetzlich vorgeschriebene Aufzeichnungen (z. B. Weinbuchführung),
- Produktangaben und Preisauszeichnung
Im Rahmen der Überprüfungen werden regelmäßig auch Lebensmittelproben gezogen. Die Behörde überwacht zudem auch die Lebensmitteltransporte auf der Straße.
Die meisten Verstöße in Lebensmittelbetrieben betreffen
mangelnde Hygiene: hier eine schmutzige Gläserspülbürste.
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