Rund um die Reisekasse - Checkliste
Von: Verbraucherzentrale Bayern
e.V.
Wer die schönsten Wochen des Jahres auf Reisen verbringt, nimmt sich häufig auch vor, einmal "nicht auf das Geld zu schauen". Soweit dies für das eine oder andere Extra gilt, das man sich daheim nicht leistet, ist hiergegen auch nichts einzuwenden.
Um die passende Bestückung der Reisekasse sollte man sich aber schon vor dem Urlaub Gedanken machen.
In diesem Beitrag finden Sie
Nie auf ein Zahlungsmittel verlassen!
Auf die Mischung kommt es an. Je nachdem, wohin einen die Reise verschlägt, sollte man für verschiedene Situationen gewappnet sein. Bestandteil der Reisekasse sollten deswegen sein:
Bargeld
Viel Bargeld in der Tasche lockt bekanntlich Diebe an. Bei Reisenden in Länder, die keinen Euro als Landeswährung haben, spielt der Wechselkurs eine große Rolle. Hier ist es normalerweise günstiger, erst im Urlaubsland zu tauschen, statt sich das Geld schon in Deutschland zu besorgen. Dies gilt insbesondere für Länder, deren Währung eine hohe Inflationsrate aufweist. Reisende sollten auf Nummer sicher gehen und ihr Geld in dafür autorisierten Wechselstuben oder Banken tauschen. Der Geldwechsel auf der Straße ist in zahlreichen Ländern verboten. Bargeld braucht man vor allem für die ersten kleineren Einkäufe und wenn man sich jenseits ausgetretener Touristenpfade bewegt.
Maestro-Card
Die Maestro-Card ist der Nachfolger der früheren EC-Karte. Sie dient im Ausland zur Versorgung mit Bargeld am Geldautomaten und ist oft günstiger als das Abheben mit einer Kreditkarte. Die Karte ist inzwischen nicht nur in Europa, sondern in vielen Ländern der Welt einsetzbar.
Ihr Nachteil besteht darin, dass sie nicht überall einsetzbar ist und sich in vielen Ländern nur zum Abheben von Geld, aber nicht zum Bezahlen eignet. Es ist daher empfehlenswert, sich vor Reiseantritt über die Einsatzmöglichkeiten der Karte im geplanten Reiseland zu informieren.
Kreditkarte
Der Vorteil der gängigen Kreditkarten besteht darin, dass sie weltweit eine hohe Akzeptanz aufweisen. Sie sind im Übrigen nicht nur zum Geldabheben am Automaten, sondern auch fast überall auch zum Bezahlen geeignet.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die Belastungsbelege sorgfältig aufzubewahren, um die Kreditkartenabrechnung später lückenlos überprüfen und erfolgreich widersprechen zu können.
Reiseschecks
In der Vergangenheit waren Reiseschecks ein gängiges Zahlungsmittel neben Kreditkarten. In Deutschland wurde der Verkauf von Reiseschecks nunmehr auch vom letzten Anbieter eingestellt.
Aufgrund der zurückgegangenen Bedeutung von Reiseschecks, sollte man sich vor der Reise erkundigen, ob die Schecks im Urlaubsland noch als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Anderenfalls kann es zu Problemen bei der Einlösung der Reiseschecks kommen.
Prepaid-Kreditkarten
Eine Alternative zu Reiseschecks sind heute die Prepaid-Kreditkarten. Dabei handelt es sich um Kreditkarten auf Guthabenbasis. Sie werden vom Nutzer aufgeladen und können wie klassische Kreditkarten genutzt werden. Neben dem bargeldlosen Bezahlen ist auch das Abheben von Geld am Bankautomaten möglich. Der Vorteil ist, dass Nutzer – und auch Betrüger – nur so viel Geld ausgeben können, wie vorher aufgeladen wurde.
Man sollte sich jedoch vorab über die Kosten für die Prepaidkarte und die Nutzung im Ausland informieren. Die Beträge für das Abheben von Geld und die Gebühren für den Einsatz der Karte im Ausland können bei den Banken unterschiedlich sein. Dies gilt natürlich auch für die anderen Zahlungskarten.
Karten vorher testen
Wer sich eine neue Karte extra für den Urlaub zugelegt hat, sollte vorher in Deutschland testen, ob die Karte funktioniert.
Mischen
Man sollte mindestens zwei Möglichkeiten haben an Bargeld zu gelangen. Manchmal funktioniert eine Zahlungskarte nicht oder das Tageslimit ist ausgeschöpft. Es kann auch sein, dass ein Geldautomat streikt. Dann ist es gut, eine zweite Karte zu haben
Reisekasse möglichst trennen
Es ist nicht ratsam, alle Karten zusammen mit dem Bargeld in einem Geldbeutel aufzubewahren. Nach Möglichkeit sollte man seine Zahlungsmittel verteilen, z. B. auf die Reisepartner oder das Reisegepäck. So bestehen bei Verlust oder Diebstahl noch genug Möglichkeiten, sich mit Geld zu versorgen. Sofern vorhanden, sollte man den Hotelsafe benutzen.
Abheben/Bezahlen mit der PIN-Nummer
Vorsicht ist angesagt beim Umgang mit der PIN-Nummer. Die PIN darf auf keinen Fall irgendwo auf der Karte, im Geldbeutel oder in der Handtasche notiert sein - auch nicht getarnt als Telefonnummer oder Geburtsdatum. Im Falle eines Missbrauches wird sonst kein Geld erstattet.
Die PIN-Nummer sollte am besten auswendig lernen. Vorsicht ist auch beim Abheben/Bezahlen geboten. Es ist darauf zu achten, dass einen niemand beim Eingeben der PIN beobachten kann. Das "Über-die-Schulter-Schauen" ist nach wie vor der häufigste Trick von Ganoven, um an die PIN zu kommen. Die Kreditkarte sollte man beim Bezahlen nicht aus den Augen verlieren.
Bei Verlust Karten sperren
Bei Verlust der Maestro- bzw. Kreditkarte sollte man unbedingt sofort die Sperrung der Karte veranlassen.
Einheitliche Nummer zur Sperrung von Bank- und Kreditkarten
Unter der kostenlosen Kartennotrufnummer 116 116 können bei Verlust oder Diebstahl Bankkunden- und Kreditkarten gesperrt werden, sofern sich der Kartenherausgeber dem Sperr-Notruf angeschlossen hat. Mittlerweile ist dies bei über 95% aller Bank- und Zahlungskarten der Fall.
Auf der Seite www.sperrnotruf.de kann man sich darüber informieren, ob sich die eigene Bank dem Sperrnotruf angeschlossen hat.
Die Zentrale ist aus dem Ausland mit der Vorwahl 0049 (also: 0049 116 116) erreichbar. Darüber hinaus steht aus dem Ausland zusätzlich die Rufnummer +49 30 4050 4050 zur Verfügung.
Der Anruf ist nur im Inland gebührenfrei. Aus dem Ausland fallen Verbindungskosten an.
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