DSL und alternative Breitbandzugänge: Glasfaser, Mobilfunk und Fernsehkabel
Das Internet ist für viele Verbraucher aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie nutzen es beruflich und privat als Quelle für Informationen, Kommunikation und Unterhaltung. Damit man mit hoher Geschwindigkeit - auf einer „breiten Datenautobahn“ - surfen kann, bedarf es eines entsprechenden Internet-Anschlusses.
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Breitbandzugang
Die Leistungsfähigkeit eines Internetanschlusses wird daran gemessen, wie viele Daten (Bits) pro Sekunde übertragen werden können. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird als Bitrate oder Datenrate bezeichnet und in Bit pro Sekunde (bit/s) angegeben.
Daten können empfangen und gesendet werden. Werden Daten aus dem Internet empfangen, bezeichnet man dies als Downstream. Die Daten kommen sozusagen “stromabwärts" aus dem Netz. Daten können aber auch vom Verbraucher “stromaufwärts" ins Internet geschickt werden, was man gebräuchlich Upstream nennt. Beim Sendevorgang werden die Daten ins Internet hochgeladen (Upload).
Ein Breitbandzugang ist ein Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungsrate. Diese übersteigt die Geschwindigkeit älterer Zugangstechniken wie der Einwahl über ein Anlog-Modem oder einen ISDN-Anschluss um ein Vielfaches. Während früher maximal Übertragungsraten von bis zu 56 bzw. 128 kbit/s erreicht wurden, liegt die Bitrate bei Breitbandzugängen bei mindestens 1 Mbit/s (= 1.000 kbit/s).
Breitbandzugänge gibt es inzwischen nicht nur über die herkömmliche Telefonleitung, sondern zunehmend auch über Glasfaser, Mobilfunk oder das TV-Kabel und seltener über Satellit oder die Stromleitung.
DSL
Einen Breitbandzugang, der über die herkömmliche Telefonleitung angeboten wird, bezeichnet man als DSL-Anschluss (DSL= Digital Subscriber Line, das heißt soviel wie „Digitale Teilnehmer Leitung“).
Diese Art des Anschlusses wird am häufigsten genutzt, da sie eine einfache Möglichkeit bietet, das Internet breitbandig zu nutzen. DSL wird in verschiedenen Bandbreiten angeboten.
Über einfache Kupferleitungen wie die Teilnehmeranschlussleitung können Daten gesendet und empfangen werden. An der verlegten Telefonleitung muss nichts geändert werden, denn es werden die bereits verlegten zwei bis vier Kupferadern des Telefonnetzes genutzt. Die Frequenz-Bandbreite der Kupferleitung wird dabei in einen Teil zum Telefonieren und einen Teil zur Datenübertragung aufgeteilt.
Ermöglicht wird diese Aufteilung durch einen so genannten DSL-Splitter. Das Gerät sorgt also dafür, dass der Verbraucher Telefon und Internet gleichzeitig und ohne gegenseitige Störungen nutzen kann. Es wird anstelle des Telefons mit der Anschlussdose verbunden.
In einen der beiden Ausgänge des Splitters wird das Telefon gesteckt, in den anderen das sogenannte DSL-Modem, das die Daten zwischen dem Internet und dem PC übermittelt. Anstelle des Modems kann auch ein DSL-Router verwendet werden, der in der Regel bereits ein Modem integriert hat. An einen Router können mehrere Rechnernetze angeschlossen werden. Zudem braucht der Verbraucher eine Netzwerkkarte im PC für die Verbindung zwischen DSL-Modem bzw. Router und dem PC.
DSL-Varianten
In der Praxis gibt es verschiedene Arten von DSL. Beim ADSL (= Asymmetrical Digital Subscriber Line; asymmetrisches SL) kann man schneller Daten herunterladen als hochladen. Während beim Downstream Übertragungsraten bis zu 8 Mbit/s möglich sind, beträgt die Bitrate beim Upstream nur bis zu 1 Mbit/s. Die Weiterentwicklung ADSL2+ ermöglicht im Downstream Bandbreiten bis zu 25 MBit/s, im Upstream bis zu 1 MBit/s.
Beim HDSL (= High Data Rate Digital Subscriber Line) werden sowohl beim Downstream als auch beim Upstream Übertragungsraten von bis zu 2 Mbit/s erreicht. Das SDSL (= Symmetric Digital Subscriber Line; symmetrisches SL) ist eine Weiterentwicklung dieser Technik. Auch hier ist die Geschwindigkeit beim Downstream und beim Upstream gleich groß. Es werden jeweils Übertragungsraten von bis zu 2 Mbit/s erreicht. Diese Varianten sind vor allem für Geschäftskunden interessant.
VDSL (= Very High Data Rate Digital Subscriber Line) wird oftmals als “Hochgeschwindigkeitsnetz“ bezeichnet und ist die schnellste aller DSL-Arten. Diese DSL-Variante ist in der Regel nur in Großstädten möglich. Die benutzbare Bandbreite wird hierbei umso kleiner, desto länger die Leitung ist. So sinkt die Bandbreite bspw. bei 900 Metern Entfernung zur Vermittlungsstelle auf 26.000 kbit/s ab und bei etwa 2 Kilometern entspricht die Geschwindigkeit dem heutigem ADSL-Niveau. Beim Downstream werden zurzeit bis zu 52 Mbit/s erreicht, beim Upstream ca. 10 Mbit/s.
VDSL2-Vectoring
Beim VDSL2-Vectoring werden bestehende VDSL-Infrastrukturen beim Downstream bis zu 100 Mbit/s und beim Upstream auf bis zu 40 Mbit/s beschleunigt. Durch das Vectoring werden Adern gebündelt, was zu höheren Bandbreiten führt, ohne dass hierfür eine Glasfaser ausgebaut werden müsste.
G.fast
G.fast (= fast access to subscriber terminals) ist die Nachfolgetechnik von VDSL2. Zurzeit ist diese neue DSL-Alternative allerdings noch sehr störanfällig. Sowohl beim Downstream, als auch beim Upstream können hiermit Geschwindigkeiten von bis zu 900 Mbit/s erreicht werden. Um diese maximale Leistungsfähigkeit zu erreichen, darf die Entfernung zwischen Verteilerkasten und Anschluss in der Wohnung jedoch nur 100 Meter betragen.
Nicht in allen Telefonnetzen sind sämtliche DSL-Varianten verfügbar. Vielmehr muss der Verbraucher im Vorfeld eines Vertragsschlusses mit dem DSL-Anbieter abklären, welche DSL-Anschlüsse zur Verfügung stehen.
DSL-Störungen
Bei DSL-Anschlüssen spielt vor allem die Länge der Kupferleitung zwischen der Telefondose im Haushalt des Verbrauchers und der Vermittlungsstelle eine wichtige Rolle. Je geringer die Entfernung zur Vermittlungsstelle ist, desto größer ist für den Nutzer die tatsächlich verfügbare Bitrate. Mit zunehmender Leitungslänge wird das Signal immer schwächer.
Das bedeutet, dass der Verbraucher DSL nicht oder nicht störungsfrei nutzen kann, wenn er zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt wohnt. Kritisch sind Entfernungen von mehr als 4 bis 6 Kilometern zur nächsten Vermittlungsstelle. Gerade in ländlichen Regionen steht deswegen DSL über das Telefonnetz teilweise nur eingeschränkt zur Verfügung.
DSL-Störungen können aber auch auf ein Problem bei der Hardware (Splitter, Modem etc.) zurückzuführen sein und in diesem Fall leicht behoben werden. Die Funktionalität der Geräte sollte der Verbraucher deswegen immer zuerst überprüfen.
Glasfaser
Deutlich höhere Datenübertragungsraten können mit Glasfasernetzen erzielt werden. Glasfaserkabel transportieren Daten per Lichtsignal. Sie sind deutlich dünner als Kupferkabel und können problemlos 10 bis 20 km lang sein, wodurch weniger Vermittlungsstellen benötigt werden. Eine Glasfaserleitung besteht aus mehreren Fasern. Jede Einzelne kann sehr hohe Datenübertragungsraten erreichen und viele Haushalte versorgen.
Früher kam auch beim Glasfasernetz auf der „letzten Meile“ zwischen dem Verteiler und dem Hausanschluss ein Kupferkabel zum Einsatz. Mittlerweile hat die Deutsche Telekom in manchen Städten mit dem sogenannten „fibre to the home“ (FTTH)-Verfahren Glasfasern bis in das jeweilige Haus oder in die Wohnung verlegt. Hierdurch kann eine Übertragungsrate von bis zu 300 Mbit/s im Downstream und stellenweise bis zu 100 Mbit/s im Upstream erzielt werden.
Fernsehkabel
Ein Breitbandzugang ist auch über das TV-Kabelnetz möglich. Möchte man über den Kabelanschluss im Internet surfen, muss die bisherige Anschlussdose gegen eine so genannte Multimedia-Kabeldose (MM-TAD) ausgetauscht werden. Diese Dose enthält je einen Ausgang für TV, Radio und Internet.
Zudem enthält sie einen zusätzlichen Anschluss für ein Kabel-Modem (oder eine Set-Top-Box). Das Gerät wird benötigt, um die Datenübermittlung zwischen Kabelnetz und Computer sicherzustellen. In der Regel wird das Kabel-Modem vom Kabelnetzbetreiber bereitgestellt. Weiterhin braucht der Verbraucher eine Netzwerkkarte im PC für die Verbindung zwischen dem Kabel-Modem bzw. der Set-Top-Box und dem PC.
Bei der Nutzung des Internets über das Fernsehkabel hängt die Geschwindigkeit des Datenstroms von der Anzahl der Nutzer ab. Je mehr Internet-Nutzer in der Leistung sind, desto langsamer kann die Verbindung werden. Dies liegt daran, dass die Kapazität der Leitung durch die Anzahl der Nutzer geteilt wird.
Mobilfunk
Ein Breitbandzugang ist auch über Funk (z.B. Mobilfunk) möglich. Die Verbindung erfolgt nicht über Kupferleitungen, sondern über Funkkanäle. Diese Kanäle sind zwar primär für den Telefonverkehr ausgelegt, können aber auch für die Übertragung von Daten genutzt werden. Möglich ist sowohl der Empfang als auch das Senden von Daten.
Für den Internet-Anschluss über Mobilfunk gibt es verschiedene technische Standards mit deutlichen Unterschieden bei den Bitraten für den Down- und Upstream. Die wohl bekanntesten Techniken sind die GSM/ GPRS-Technik und die UMTS-Technik (3G). Relativ neu ist die LTE-Technik (4G).
Voraussetzung für den Internetempfang ist neben einer freigeschalteten SIM-Karte eine Verbindung zum Netz. Diese ist umso besser, je näher sich das Gerät an der Mobilfunk-Basisstation des Netzbetreibers befindet. Trotz der Nähe zu einer Basis-Station kann der Netzempfang aber schlecht sein bzw. ganz fehlen, wenn sich das Gerät in einem Funkschatten (z.B. in Stahlbetonbauten) befindet. Der Netzempfang ist in der Regel auch schlechter bzw. fällt ganz aus, wenn sich viele Personen gleichzeitig in eine Mobilfunkzelle einloggen. Dies kann z.B. vorkommen, wenn sich nach der Landung eines Flugzeugs viele Passagiere in dasselbe Netz einloggen.
Die Netzabdeckung ist grundsätzlich flächendeckend, jedoch kann es vereinzelt Orte geben, die einen schlechteren Netzzugang haben. Hier ist es vor Vertragsabschluss mit dem Mobilfunkanbieter ratsam, sich die Netzabdeckung schriftlich bestätigen zu lassen.
UMTS
Die UMTS-Dienste (Universal Mobile Telecommunications System) werden von allen großen Mobilfunkanbietern angeboten. Benötigt wird ein UMTS-fähiges Mobiltelefon oder für das Notebook eine UMTS-Card, die die Verbindung zwischen dem PC und dem UMTS-Mobilfunknetz herstellt.
Die Verfügbarkeit vom UMTS beschränkt sich bislang allerdings auf die Ballungszentren. Die Übertragungsraten sind abhängig von der Entfernung zur nächsten UMTS-Basisstation und der Auslastung des UMTS-Netzes. Greifen viele Nutzer einer Funkzelle gleichzeitig auf das Netz zu, kann sich die Erreichbarkeit verschlechtern, denn die verfügbare Gesamtkapazität muss auf alle aktiven Geräte verteilt werden.
Einen leistungsfähigeren UMTS-Standard stellt die HSPDA-Technik dar. Damit kann mit geeigneten Empfangsgeräten nicht nur eine Übertragungsrate von bis zu 384 kbit/s, sondern eine Bitrate bis zu 42 Mbit/s erreicht werden.
LTE
LTE (Long Term Evolution), auch als 4G bezeichnet, ist ein Mobilfunkstandard, der als Nachfolger des UMTS-Standards gilt. Das neue Mobilfunknetz besteht neben den bisherigen GSM- und UMTS- Funknetzen und bietet Downloadraten von bis zu 300 Mbit/s.
WLAN
Einen Breitbandzugang kann der Verbraucher zudem über lokale oder regionale Datennetze erhalten. Ein solches lokales Funknetz ist das WLAN/ Wireless LAN (= Wireless Local Area Network, kabelloses lokales Funknetz).
Um einen Zugriff auf das Internet über WLAN zu erhalten, benötigt der Verbraucher einen WLAN-Adapter. Das Notebook muss also mit einer Funk-Netzwerkkarte ausgestattet sein. Meist ist ein entsprechender Adapter bereits in den Geräten integriert, anderenfalls kann es mit einem WLAN-USB-Adapter oder einer sogenannten WLAN-Cardbus-Karte nachgerüstet werden.
Über sogenannte “Hotspots" kann der Verbraucher auch außerhalb der eigenen vier Wände mit einem WLAN-fähigen Notebook oder einem Mobiltelefon eine Verbindung ins Internet aufbauen. Dabei handelt es sich um öffentliche drahtlose Internetzugriffspunkte, die hauptsächlich gegen Bezahlung bereitgestellt werden. Meistens sind sie in Hotels, Restaurants, Flughäfen, Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen usw. installiert. WLAN-Hotspots werden regelmäßig auch in privaten Haushalten eingerichtet. In einem solchen Fall sollten diese vor der Nutzung unbefugter Dritter mit einer sog. WPA2-Verschlüsselung und einem Passwort gesichert werden.
Satellit
Auch über Satellit kann der Verbraucher ins Internet gehen. Dazu benötigt er neben einer Satellitenschüssel auch ein Satellitenmodem sowie ein ISDN-Modem.
Die Bandbreite, die mit der Nutzung des Satelliten verbunden ist, müssen sich alle Nutzer teilen. Aufgrund der weiten Entfernung zum Satelliten (36.000 km) gibt es eine langsame Signallaufzeit. Bei Anwendungen, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern, sollte demnach auf andere Verbindungsarten zurückgegriffen werden.
Sollte es nicht möglich sein, eine Verbindung über DSL, Kabel oder Funk einzurichten, bietet sich als letzte Lösung Breitband-Internet durch Satellit an. Diese hat den entscheidenden Vorteil, dass sie überall genutzt werden kann.
Stromleitung
Internetzugänge können mittlerweile auch über das Stromnetz bereitgestellt werden. Die Datenverbindungen werden dabei zwischen der heimischen Steckdose und z.B. Trafostationen realisiert, die über Glasfaser oder Richtfunk angebunden werden.
Bekannt ist ein Breitbandzugang über die Stromleitung auch unter dem englischsprachigen Begriff Powerline Communication (PLC). Dieser Internet-Zugang bietet sich beispielsweise an, wenn Wände und Decken das WLAN-Netzwerk blockieren oder Netzwerkkabel nicht verlegt sind und nicht verlegt werden können.
Auswahl des Breitbandzugangs
Vor der Entscheidung für den einen oder anderen Zugang zum Internet sollte sich der Verbraucher die Frage stellen, welche Bitraten er für den Downstream oder Upstream benötigt. Wer nur gelegentlich surft und E-Mails downloaden will, für den reicht wohl eine Bandbreite von 1 Mbit/s (1.000 kbit/s) völlig aus. Wer hingegen viele Daten aus dem Internet herunterlädt, z.B. Musik oder Filme, benötigt eine deutlich höhere Bandbreite.
Darüber hinaus sollte man sich darüber informieren, welche Möglichkeiten an dem Wohnort überhaupt zur Verfügung stehen.
Letztlich sollte der Verbraucher auch hinsichtlich der Vertragskonditionen sorgfältig zwischen den Anbietern vergleichen. In Betracht sollte dabei insbesondere gezogen werden, welche Leistungen von dem jeweiligen Angebot tatsächlich umfasst sind (gibt es möglicherweise eine beschränkte Nutzung), wie die Laufzeiten des Vertrages ausgestaltet sind und wie hoch die monatlichen Kosten sind.
Abweichung von der zugesicherten Bandbreite - Breitbandmessung
Im Gegensatz zu einem Telefonanschluss gehört ein Internetanschluss nicht zur Grundversorgung. Somit ist kein Anbieter verpflichtet, Endkunden mit einem Breitdbandzugang zu versorgen.
Wurde ein Vertrag geschlossen, ist der Anbieter verpflichtet, die vertraglich vereinbarte Leistung zur Verfügung zu stellen. Oft ist es problematisch, dass die tatsächlich bereitgestellte Bandbreite wesentlich geringer ist als die vertraglich versprochene.
Die meisten Anbieter wiesen bislang darauf hin, dass die Bitrate abhängig von der Telefonanschlussleitung des Kunden sei und keine konkrete, sondern nur eine Übertragungsgeschwindigkeit " bis zu“ zugesichert werde. Die Formulierung eröffnete natürlich einen großen Spielraum, welche Bandbreite vertraglich tatsächlich geschuldet ist.
Seit Juni 2017 gelten für Telekommunikationsanbieter neue Informationspflichten. Im Bereich Festnetz sind die Anbieter künftig verpflichtet, sowohl eine minimale, als auch eine gewöhnlich zur Verfügung stehende sowie eine maximale Datenübertragungsrate anzugeben. Verstöße gegen diese Infopflichten stellen Ordnungswidrigkeiten dar. Sie können an die Bundesnetzagentur gemeldet und von dieser mit einem Bußgeld geahndet werden.
Die Anbieter müssen ihren Kunden nunmehr auch ermöglichen, sich mittels eines Tests zur Messung der Übertragungsgeschwindigkeit (sog. Speedtest) über die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate ihres Internetanschlusses zu informieren. Bei Vertragsschluss muss seitens der Anbieter ein Hinweis auf diese Prüfmöglichkeit erfolgen.
Sollte sich herausstellen, dass die zugesicherte Bandbreite erheblich, kontinuierlich oder wiederkehrend unterschritten wird, haben Verbraucher die Möglichkeit, die Leistung des Anbieters zu beanstanden. Im Einzelfall kann ein Recht auf außerordentliche Kündigung bestehen.
Um nachweisen zu können, dass der Anbieter nicht wie versprochen leistet, muss die tatsächlich vorhandene Bandbreite über einen gewissen Zeitraum dokumentiert werden. Entsprechende Messungen können kostenlos über den Speedtest der Bundesnetzagentur auf www.breitbandmessung.de durchgeführt werden. Für eine ausreichende Dokumentation sollten an mindestens zwei Tagen jeweils mindestens zehn Messungen durchgeführt werden. Die Messungen sollten hierbei über eine LAN-Verbindung erfolgen.
Schadensersatz für den Ausfall der Nutzungsmöglichkeit
Für den Fall, dass die Verbindung zum Internet beim Verbraucher völlig ausgefallen ist und dem Verbraucher hierdurch Kosten entstanden sind, kann ein Schadensersatzanspruch geltend gemacht werden. Der Bundesgerichtshof hat 2013 entscheiden, dass dem Verbraucher im Falle eines längeren Internetausfalls auch wegen entgangener Lebensqualität ein Schadensersatzanspruch zusteht. Die Höhe des Schadensersatzes ist in der Regel sehr gering. Sie bemisst sich nach dem Betrag, der dem Anbieter im Zeitraum des Ausfalls zu zahlen wäre.
Der Freistaat Bayern stellt Ihnen auf dieser Website unabhängige, wissenschaftsbasierte Informationen zum Verbraucherschutz zur Verfügung.
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