Heisse Küchenutensilien: Tipps zur sicheren Verwendung von Küchenhelfern aus Kunststoff
Gleich ob Pfannenwender, Vorratsdosen, Silikonbackformen oder Plastikbecher – Küchenhelfer aus Kunststoff sind nützlich und praktisch, wenn es darum geht, Lebensmittel aufzubewahren und zuzubereiten. Sie werden auf vielerlei Arten genutzt, beispielsweise zum Erhitzen in der Mikrowelle, zum Kochen, Braten oder Backen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Küchenutensilien aus Kunststoff stets für einen bestimmten Anwendungsbereich hergestellt sind. Bei falscher Verwendung, insbesondere bei zu starker Erhitzung, können sie Kunststoffbestandteile an das Lebensmittel abgeben.
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Worauf muss ich beim Erhitzen achten?
Um den Übergang unerwünschter Stoffe zu vermeiden, muss der für den jeweiligen Kunststoffgegenstand vorgesehene Temperaturbereich eingehalten werden. Geschirr aus Melamin beispielsweise darf nur bis maximal 70 Grad Celsius erwärmt werden. Es ist nicht für die Mikrowelle geeignet. Andernfalls können laut Bundesinstitut für Risikobewertung gesundheitlich bedenkliche Mengen an Melamin und Formaldehyd in die zubereiteten Lebensmittel übergehen. Das ist besonders für Eltern wichtig zu wissen, da Kindergeschirr häufig aus dem bruchfesten Werkstoff Melamin besteht.
Auch die Dauer der Hitzebelastung spielt eine Rolle. Backformen aus Silikon sind für die Verwendung im Ofen über eine gewisse Dauer konzipiert. Die vom Hersteller angegebenen Höchsttemperaturen dürfen dabei nicht überschritten werden. Pfannenwender, die meist aus Polyamid (Handelsname Nylon) bestehen, sind nicht für eine längere Hitzeeinwirkung ausgelegt. Daher dürfen sie nicht in der heißen Pfanne liegen gelassen werden. Sind Pfannenwender verformt oder haben eine aufgeraute Oberfläche, ist dies ein Zeichen, dass sie überhitzt wurden. Sie sollten sicherheitshalber nicht weiter verwendet werden.
Wie sind Küchenutensilien aus Kunststoff gekennzeichnet?
Wie ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen 2015 ergab, sind die Anwendungshinweise auf Pfannenwendern, Silikonbackformen, Melamin- und Mikrowellengeschirr häufig unvollständig, schlecht lesbar oder unverständlich. Zudem sind die Hersteller nicht verpflichtet, die verwendete Kunststoffart zu nennen. Bereits bei der Anschaffung neuer Küchenutensilien sollte man daher auf eine ausreichende Kennzeichnung achten.
Teilweise sind die Angaben nur auf der Umverpackung, als Aufkleber oder Anhänger zu finden. Besser ist es, wenn sie zusätzlich dauerhaft auf dem Produkt angebracht sind. Dazu eignen sich beispielsweise eingestanzte Piktogramme.
Formellen Charakter haben diese zwei:
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Das EU-weit gültige Symbol kennzeichnet Materialien, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind. |
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Recyclingcodes dienen der sachgerechten Wiederverwertung der Kunststoffe. Die Nummer und das Kürzel geben Aufschluss über das eingesetzte Material. Beispiel: 05/PP = Polypropylen (weitere finden Sie hier) |
Alle anderen bildlichen Darstellungen sind nur selten einheitlich gestaltet und nicht immer allgemein verständlich. Die Verbraucherzentralen haben daher eine Übersicht von oft verwendeten Piktogramme erstellt, die Sie hier nachlesen können:
Piktogramme zum sicheren Gebrauch von Küchengegenständen
Welche Alternativen gibt es?
Kunststoffe sind keine inerten Werkstoffe. Das bedeutet, sie können Stoffe an ihre Umgebung abgeben. Kunststoffe, die für Gegenstände mit Lebensmittelkontakt verwendet werden, dürfen laut EU-Verordnung keine gesundheitlich bedenklichen Substanzen abgeben bzw. nur im Rahmen zulässiger Grenzwerte. Benutzt man Küchenhelfer aus Kunststoff entsprechend ihres vorgesehenen Verwendungszwecks, gilt der Gebrauch als sicher.
Es gibt jedoch auch Materialien, die stabiler als Kunststoffe sind und beim Gebrauch im Haushalt keine Substanzen an Lebensmittel abgeben. Dazu zählen Glas, Keramik, Edelstahl und Holz. Glas und Keramik sind sehr hitzebeständig und daher eine gute Alternative zu Kunststoffgefäßen, um Speisen in der Mikrowelle zu erwärmen. Edelstahl ist ebenso wie Glas als Vorratsbehältnis auch zum längeren Aufbewahren von Lebensmitteln gut geeignet. Aus Holz gibt es beispielsweise Schneidbretter, Pfannenwender und Kochlöffel als praktische Küchenhelfer.
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Bildnachweis:
(Pfannenwender) © blende11.photo - Fotolia.com
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