Strangulationsgefahr durch Schlüsselbänder, Halsketten oder
gefährliche Kordeln
Immer wieder passieren schwere Unfälle mit Kindern. Durch Schlüsselbänder, Halsketten oder Kordeln von Kinderjacken bleiben die Kinder hängen und werden dadurch stranguliert.
In diesem Beitrag finden Sie
Achtung Unfallgefahr
Von vielen Eltern wird die tödliche Gefahr für Kinder oftmals nicht erkannt bzw. unterschätzt.
Das Problem liegt darin, dass Kinder mit Schlüsselbändern (die sie um den Hals tragen), Ketten oder Kordeln an Spielgeräten (z.B. an Rutschen) hängen bleiben und sich strangulieren können.
Die Ursachen für derartige Unfälle ist das Verfangen der Band- bzw. Kordelenden in Spalten und Ritzen sowie das Einfädeln der Halsbänder, Ketten, Brustbeutel oder ähnlichem.
Beispiele
- So hatten Kinder das Kordelband im Halsbereich mit einem einfachen Knoten geschnürt. Beim Hinaufklettern auf die Rutsche verfing sich die Kordel in einer Einzugsstelle am Anfang der Rutschfläche. Beim Herunterrutschen zog sich das Kordelband zusammen und strangulierte das Kind.
- Beim Verlassen von öffentlichen Verkehrsmitteln, die über eine automatisch schließende Tür verfügen, verfing sich das Kordelband innerhalb der sich schließenden Tür. Das Kind, dass bereits außerhalb des losfahrenden Fahrzeugs stand, wurde von diesem mitgezogen.
- Beim unbeobachteten Klettern auf einem Fenstersims rutschte ein Kind von der Fensterbank, blieb mit der Halskette am Fenstergriff hängen und strangulierte sich mit seiner Halskette.
Wie die tragischen Beispiele zeigen, kann trotz des hohen Sicherheitsstandarts nicht ausgeschlossen werden, dass sich ein Kind beim Klettern, Rutschen oder Spielen mit einem Halsband oder Ketten bzw. Kordeln im Halsbereich verfängt und stranguliert.
Der Fahrradhelm muss wegen der Strangulationsgefahr auf dem Spielplatz ebenfalls abgenommen werden. Auch Ohrringe können zu schmerzhaften Verletzungen der Ohrläppchen führen.
Maßnahmen

Am Verschluss von Ketten und Schlüsselbändern darf niemals manipuliert werden!
Das heißt, der Verschluss darf nicht verstärkt werden (z.B. Verknoten von Halsbändern, Verlöten von Kettenverschlüssen, ...), da sonst das Öffnen des Verschlusses verhindert wird und es zu einer Strangulation kommen kann.

Verbrauchertipp

Beim Kauf derartiger Artikel darauf achten, dass sich der Verschluss leicht löst.
Den Schlüsselanhänger immer unter der Kleidung verstecken, falls er beim Spielen nicht abgenommen werden kann. (Viele Schulranzen bieten ein separates Fach für den Haustürschlüssel an.)
Bei Kinderjacken, die bereits vor geraumer Zeit gekauft wurden und noch verstärkt Kordeln besitzen, ist von Eltern besonders bei Kleinkindern darauf zu achten, die gefährlichen Schnüre / Kordeln entweder komplett zu entfernen oder wenigstens die Plastik-Hülsen an den Enden der Kordel abzuschneiden. Dies ist wichtig, um die oben genannten Unfälle weitestgehend zu vermeiden.
Grundsätzlich ist bei Kinderbekleidung darauf zu achten, dass modische Schnüre und Fransen im Hals- und Rumpfbereich keine Fangstellen besitzen.
Fachartikel
- Kinderspielgeräte im Freien: richtiges Aufstellen
- Kinder-Fahrradhelme: Vorsicht auf dem Spielplatz!
- Kinder-Fahrradanhänger: Sicher unterwegs auf zwei Rädern
- Unfallgefahren und Unfallschutz für den Verbraucher
- Kindergesicherte Verschlüsse an Verbraucherchemikalien
Links
Auszug aus der Spielzeugnorm DIN EN 71:
"Die Anforderungen der Norm entlassen Kinder und Aufsichtspersonen nicht aus Ihrer Pflicht zur Beaufsichtigung des Kindes beim Spiel"
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