Unabhängige Energieberatung in Bayern
Energiesparen ist der beste Weg, steigenden Energiekosten zu begegnen, anstatt das Geld sprichwörtlich zu verheizen. Am größten sind die Einsparpotenziale bei den eigenen Heizkosten. Dazu gewinnen Sie noch deutlich mehr Wohnkomfort.
In diesem Beitrag finden Sie
Wo finde ich einen Energieberater?
Je nach Berufsbild – z. B. Architekt, Ingenieur, Techniker, Handwerker oder
auch Kaminkehrer – bieten die Energieberater unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer
Beratungstätigkeit. Dies sollten Sie bei der Auswahl eines für Sie geeigneten Energieberaters
berücksichtigen.
- Sie wenden sich am besten zunächst an Ihr Landratsamt oder Ihre Stadtverwaltung.
Diese bieten häufig eine allgemeine Beratung an, kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr. - Die Verbraucherverbände bieten ein ähnliches Angebot kostenlos; außerdem kann
auch eine telefonische Kurzberatung in Anspruch genommen werden.
Verbraucherzentrale Bayern
VerbraucherService Bayern
- So genannte "Stromsparchecks" werden speziell für einkommensschwache Haushalte angeboten. Mehr Informationen dazu bei der Caritas.
- Auch Energieagenturen unterhalten
in einigen Teilen Bayerns Energieberatungsstellen.
Bayerische Energieagenturen
- Im Internet unter energie-effizienz-experten.de können Sie bei entsprechender Auswahl vom Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zugelassene Berater nach Postleitzahlen geordnet finden.
Diese sind unabhängig und ihre Beratungsleistung wird gefördert.
Hier können Ihnen auch in der Regel Energieberater für eine weitergehende Beratung in Ihrer Nähe genannt werden.
Der Nutzen einer Energieberatung
Ein Haus ist ein komplexes System, bei dem Technik und Gebäudehülle gesamtheitlich betrachtet werden müssen. Die Kosten für eine Energieberatung haben Sie in der Regel schnell hereingeholt. Ein erfahrener Energieberater kann Ihnen helfen, die für Sie wirtschaftlichsten Maßnahmen auszuwählen, Schäden am Bauwerk zu vermeiden und Ihnen bei der Beantragung von möglichen Zuschüssen und Förderungen helfen.
Energieverbrauch und Kosten
Bei 120 m² Wohnfläche verbraucht ein schlecht gedämmtes Einfamilienhaus jährlich etwa 3.600 Liter Heizöl.
Mit einer Dämmung der Außenhaut, neuen Fenstern und einer neuen Heizungsanlage reduziert man den Verbrauch auf ca.1.200 Liter Heizöl.
Schöpft man alle technischen Möglichkeiten inklusive einer geregelten Lüftung aus, lässt sich der Gesamtverbrauch auf rund 10% des ursprünglichen Verbrauchs, das heißt ca. 360 Liter Heizöl pro Jahr senken.
Pro Quadratmeter Wohnfläche sind das drei Liter.
Welche Arten von Energieberatung gibt es?
Energieberatung in Beratungsstellen
Von Landkreisen, Kommunen, Verbraucherzentralen, Energieagenturen oder auch Energieversorgungsunternehmen werden üblicherweise zu festen Zeiten Energieberatungen in Beratungsstellen angeboten. Diese sind meist kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr zu haben; es handelt sich um eine grundsätzliche und allgemeine Beratung.
Initialberatungen vor Ort
Geförderte Initialberatungen vor Ort werden über den VerbraucherService Bayern und die Verbraucherzentrale Bayern angeboten. Das Angebot reicht vom Basischeck für Mieter und Wohnungseigentümer über den Gebäudecheck bis zu den Technikchecks. Beim Basis- und Gebäudecheck kann zu den Themenfelder Stromverbrauch, Gebäudehülle und Heiztechnik beraten werden. Bei den Technikchecks (Heiz-Check und Solarwärme-Check) kommt auch Messtechnik zur Beurteilung und Bewertung der Anlagen zum Einsatz. Der Basischeck wird kostenlos angeboten. Bei den übrigen Checks liegt der Eigenanteil einheitlich bei 30 €.
Infos zu den Checks erhalten Sie unter https://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/beratung/
Vor-Ort-Energieberatung
Zu einer Vor-Ort-Beratung kommt ein Energieberater zu Ihnen ins Haus, um speziell auf Ihr Gebäude einzugehen. Er untersucht den Zustand der Gebäudehülle und der Heizungsanlage, erarbeitet einen Beratungsbericht, in dem Verbesserungs- und Sanierungsmöglichkeiten dargestellt werden und erläutert diesen in einem persönlichen Gespräch. Die Beratung zielt auf eine Gesamtsanierung oder eine Sanierung in Schritten durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen ab (individueller Sanierungsfahrplan).
Weitergehende Beratung
Bei weitergehenden Sanierungsplänen empfehlen sich klassische Planungsleistungen durch Architekten und Ingenieure, wobei die Vergütung auf Basis der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) geregelt wird.
Zusätzlich zu den oben genannten Leistungen bieten einige Energieberater auch die Erstellung eines detaillierten Energiekonzeptes und Zusatzdienstleistungen wie zum Beispiel eine Thermografie oder einen Luftdichtheitstest an. Bei der Thermografie wird Ihr Haus von außen mit einer Spezialkamera fotografiert, so dass sichtbar wird, wo Wärme verloren geht. Beim Luftdichtheitstest wird die Dichtigkeit der Gebäudehülle überprüft.
Hinweis zum Energieausweis
Bei bestehenden Wohngebäuden ist bei Verkauf, Neuvermietung, Neuverpachtung oder Leasing ein Energieausweis auszustellen und dem Interessenten auf Wunsch vorzulegen. Der Energieausweis stellt die Ergebnisse des berechneten Energiebedarfs oder des gemessenen Energieverbrauchs dar und erleichtert die Einschätzung der energetischen Eigenschaften des Gebäudes. Gleichzeitig enthält der Energieausweis Modernisierungsempfehlungen.
Als erste Einschätzung ist ein Energieausweis nützlich; eine umfassende Energieberatung kann durch ihn nicht ersetzt werden.
Wer bietet kompetente
Vor-Ort-Energieberatung?
"Energieberater" ist keine geschützte Berufsbezeichnung.
Handwerks- und Kaminkehrermeister, Techniker, Ingenieure und Architekten können sich mit einer qualifizierten Zusatzausbildung von mind. 200 Stunden für Handwerker und 120 Stunden für Architekten und Ingenieure als Energieberater fortbilden.
Sie erkennt man z. B. an der Bezeichnung "Energieberater (HWK)", "Energieberater (ByAK oder BayIK)".
Eine Zulassung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bedeutet, dass der Berater die notwendigen Fachkenntnisse nachgewiesen hat und kein wirtschaftliches Eigeninteresse an Investitionsentscheidungen des Beratenen hat, also neutral berät
Ist der Energieberater durch das BAFA zugelassen, kann die Beratung mit einem Zuschuss in Höhe von 60% bzw. derzeit max. 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. 1100 Euro für Wohngebäude mit mind. drei Wohneinheiten gefördert werden.
Weiter kann zusätzlich eine Erläuterung des Beratungsberichts bei einer Eigentümerversammlung oder Beiratssitzung mit max. 500 Euro bezuschusst werden.
Für eine ingenieurmäßige Beratung mit genauer Bestimmung des Ist-Zustandes, berechneten Sanierungsvarianten, Empfehlungen, umfassendem Bericht und ausführlichen Beratungsgespräch muss man mit etwa 1200 - 1500 Euro brutto für ein Ein- oder Zweifamilienhaus rechnen, je nach Gebäude und zur Verfügung stehenden Unterlagen.
Energieberater können auch zu Förderungen
bei der Umsetzung der Modernisierung beraten und, soweit sie dafür zugelassen sind, die
erforderlichen Nachweise erbringen.
Der Freistaat Bayern stellt Ihnen auf dieser Website unabhängige, wissenschaftsbasierte Informationen zum Verbraucherschutz zur Verfügung.
Einzelfallbezogene Rechtsauskünfte und persönliche Beratung können wir leider nicht anbieten. Auch dürfen wir Firmen, die sich wettbewerbswidrig verhalten, nicht selbst abmahnen.
Sollten noch Fragen zu Ihrem konkreten Sachverhalt verbleiben, wenden Sie sich bitte an die unter Service genannten Anlaufstellen.
(Energieberatung) © VRD - Fotolia.com
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