Der Bayerische Verbrauchermonitor - Methodik und Ergebnisse
Gute Verbraucherpolitik muss Verbraucher ernst nehmen und deren Erwartungen und Wünsche kennen, um darauf aufbauend bei Verbraucherprodukten und Lebensmitteln ein hohes Verbraucherschutzniveau sicher zu stellen. Verbraucherverhaltensforschung und Erkenntnisse über die Wirkung eingesetzter Schutzinstrumente liefern dafür die Grundlagen.
Der Verbrauchermonitor zeigt seit 2007 ein repräsentatives Stimmungsbild der Verbraucher in Bayern.
Die Ergebnisse des aktuellen Verbrauchermonitors finden Sie hier.
Die Methode
Durchgeführt wird der Verbrauchermonitor im Auftrag des Bayerischen Verbraucherministeriums von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung e.V. (GfK) Nürnberg. Kernstück der Befragungen ist ein Verbrauchervertrauensindex, der sich kontinuierlich beobachten und vergleichen lässt.
Für die Basiserhebung im Oktober 2007 wurden 2251 repräsentativ ausgewählten Personen ab 14 Jahren befragt. Neben dem Vertrauensindex wurden in der umfassenden ersten Befragung eine Reihe von Fragen zum Informationsverhalten, zum Beschwerdeverhalten, zur subjektiven Risikowahrnehmung sowie zur Wahrnehmung der Akteure im Verbraucherschutz erfasst. Bei der Entwicklung des Projekts wurden die Erfahrungen der Verbraucherzentrale Bayern und des Verbraucherservice Bayern einbezogen.
Bei der zweiten bis vierten Erhebung wurden in Bayern jeweils rund 700 Interviews mit Personen ab 14 Jahren durchgeführt, bei der dritten und vierten Erhebung zusätzlich rund 700 Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg. Neben der kontinuierlichen Erfassung des Verbrauchervertrauensindex wurden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt: 2009 lag der Fokus auf Finanzen, 2010 auf Sicherheit im Netz und Ernährung, 2012 auf sozialen Netzwerken und Rechtsdurchsetzung.
Der Verbrauchermonitor 2013 wurde in Bayern als Kooperationsprojekt durchgeführt. Die Erhebung wurde außerdem zeitgleich in Baden-Württemberg umgesetzt. Befragt wurden in Bayern und Baden-Württemberg je rund 1000 Personen ab 14 Jahre, die Befragung dauerte ca. 20 Minuten.
Ergebnisse früherer Verbrauchermonitore
Die Ergebnisse des dritten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2013
- Langfassung für Bayern (PDF, 1 MB)
Die Ergebnisse des zweiten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2012
- Langfassung für Bayern (PDF, 2 MB)
Die Ergebnisse des ersten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2010
- Langfassung für Bayern (PDF, 2 MB)
- Kurzfassung für beide Bundesländer (PDF, 763 KB)
Die Ergebnisse der Erhebung zur Finanzkrise 2009
Die Ergebnisse der Basiserhebung im Jahr 2007
Ergebnisse des fünften Bayerischen/dritten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2013
Im Frühjahr 2013 wurde der Bayerische Verbrauchermonitor zum fünften Mal durchführt, Schwerpunkt war das Thema Energie.
Der besondere inhaltliche Schwerpunkt lag auf dem Handlungsfeld Energie, mit den Aspekten Energiepolitik, Akzeptanz Energiewende, Energiesparen, Energieeffizienz, Energieinformation und Vertragsfragen. Beteiligt waren neben dem ehemaligen Justiz- und Verbraucherschutzministerium (StMJV) das ehemalige Ministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) und die Energieagentur ENERGIE INNOVATIV im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.
Die Studie zeigt, die Energiewende ist auch bei den bayerischen Verbrauchern angekommen: Etwa 60% der Befragten fühlen sich zu diesem Thema gut informiert. Acht von zehn bayerischen Verbrauchern befürworten klar den Ausstieg aus der Kernenergie. Den wichtigsten Hebel für eine erfolgreiche Energiewende sehen nahezu zwei Drittel der bayerischen Verbraucher im Energiesparen. Einen höheren Strompreis für die Energiewende lehnen aber 37% ganz ab, 40% der Befragten würden maximal 10% Erhöhung akzeptieren.
Wie in den Vorjahren wurden vorab wieder Vertrauensindex, Relevanz und Zufriedenheit mit dem Verbraucherschutz in den Handlungsfeldern, Relevanz der Akteure sowie Nutzung des Verbraucherportals VIS Bayern erfasst. Der Verbrauchervertrauensindex liegt mit 57 Punkt konstant auf gutem mittleren Niveau. Besonders erfreulich: Die Zahl der Nutzer des Verbraucherportals ist im letzten Jahr deutlich gestiegen.
Ergebnisse des vierten Bayerischen/zweiten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2012
Ein Schwerpunktthema der Erhebung 2012 war, neben Finanzen, Telefon und Internet, die Erfahrungen der Verbraucher bei der Durchsetzung ihrer Rechte. "Hatten Sie in den letzten drei Jahren eine Streitigkeit mit einem Unternehmen?", Wie oft musste das Unternehmen kontaktiert werden?", "Wie endete die Streitigkeit?", "War es für Sie ein Erfolg?" - waren Fragen, die zum Thema gestellt wurden.
Die Ergebnisse dazu zeigen, dass die Verbraucher sich eher machtlos gegenüber Unternehmen fühlen und großen Verbesserungsbedarf sehen: Zwei Drittel der Verbraucher halten es für schwer, Ihre Rechte gegenüber Unternehmen durchzusetzen. Jeder vierte betroffene Verbraucher gab an, mehr als zehn Mal mit dem Unternehmen Kontakt aufgenommen zu haben, um zu seinem Recht zu kommen. Anteilsmäßig überwiegen Streitfälle bei Telefon/Internet und Finanzen.
Auch der Verbrauchervertrauensindex wurde wieder erfasst - in Bayern damit bereits zum vierten Mal. Er bewegt sich nach wie vor auf einem mittleren Niveau (57 von 100 Punkten).
Für den zweiten Süddeutschen Verbrauchermonitor wurden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wieder je 700 Personen in Bayern und Baden-Württemberg befragt. Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag des bayerischen und baden-württembergischen Verbraucherministeriums im Februar/März 2012.
Ergebnisse des dritten Bayerischen/ersten Süddeutschen Verbrauchermonitors 2010
Die Ergebnisse zum Verbrauchervertrauen geben ein positives Signal: das Verbrauchervertrauen ist im Vergleich zu 2009 allgemein gestiegen. Die Menschen fühlen sich beim Konsum von Gütern und der Inanspruchnahme von Dienstleistungen mit Blick auf die Wahrung ihrer Verbraucherrechte überwiegend sicher. Eher kritisch werden von vielen Menschen die Bereiche Internet und Mobiltelefon gesehen: 44 Prozent der Befragten sind hier weniger oder völlig unzufrieden.
Laut der Studie haben etwa 80 Prozent der Befragten schon einmal im Internet eingekauft. Immerhin ein Viertel der Befragten hatte schon einmal Probleme mit dem Internethändler. Rund einem Drittel der Internetnutzer in Bayern und Baden-Württemberg sei mindestens einmal ein vordergründig als kostenlos beworbenes Internetangebot später berechnet worden.
Gerade jugendliche Nutzer sehen beim Telefonieren mit dem Mobiltelefon auch finanzielle Gefahren, wie knapp 60 Prozent der 14- bis 29-jährigen Befragten angaben.
Ergebnisse der Erhebung zur Finanzkrise 2009
Die Zufriedenheit mit dem Verbraucherschutz im Finanzsektor insgesamt, aber auch mit den einzelnen Akteuren wie den Banken, dem Staat oder der Europäischen Union ist im Zuge der Finanzkrise gesunken. Die bayerischen Verbraucher sehen Handlungsbedarf im Bereich Finanzen und Versicherungen. Ganz vorne auf der Liste stehen Haftungsgarantien und Rechte bei Falschberatung. Aber auch mehr Finanzwissen im Schulunterricht, verständliche Kennzeichnung oder Standards für die Zulassung von Finanzberatern fordern die Verbraucher. Laut Monitorergebnisse sind Telefon und Internet weitere zentrale Brennpunkte, die an Brisanz gewonnen haben.
Ergebnisse der Basiserhebung 2007
Eine Zweidrittel-Mehrheit der Befragten vertraut darauf, dass Lebensmittel-Kennzeichnungen vollständig und richtig sind, Produkte ausreichend auf ihre Sicherheit geprüft wurden, Lebensmittel ausführlich kontrolliert und gesundheitlich unbedenklich sind sowie die Gesetze bei Verbraucherproblemen ausreichend schützen. Das restliche Drittel der Befragten hingegen waren diesbezüglich eher unsicher oder misstrauisch.
Neben dem generellen Verbrauchervertrauensindex wurden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auch Brennpunkte abgefragt: So waren 44 Prozent der Befragten weniger zufrieden bis völlig unzufrieden im Verbraucherbereich "Energie und Wohnen", gefolgt mit 41 Prozent im Bereich "Telefon und Internet". Der den Befragten zufolge wichtigste Bereich "Essen und Trinken" schnitt trotz Bedenken hingegen zufriedenstellend ab. Bei der Verbesserung und Förderung des Verbraucherschutzes vertrauen dagegen die Hälfte der Verbraucher den staatlichen Institutionen in ihrer Schutz- und Kontrollfunktion.
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