Probleme beim Direktimport von LED-Lampen
Durch LED-Lampen kann man Strom sparen und somit die Umwelt und den Geldbeutel schonen. Doch bei der Anschaffung wird schnell klar: günstig ist die Umrüstung nicht. Was liegt in einer globalisierten Welt näher, als die LED-Lampen für ca. ein Drittel des heimischen Preises im Internet zu kaufen?

Doch hier fängt das Problem an. Der Kunde geht auf eine deutschsprachige Internetseite und kauft dort die Lampen. Doch nicht alles was in deutscher Sprache ist, kommt auch aus Deutschland oder Europa. Oft stecken hinter den Internetanbietern Unternehmen aus dem asiatischen Raum.
LED-Lampen müssen jedoch verschiedene Anforderungen erfüllen, um in den europäischen Markt eingeführt werden zu dürfen. Neben formalen Anforderungen wie z.B. der Herstelleradresse oder dem CE-Kennzeichen, das quasi den Reisepass für Europa darstellt, müssen natürlich auch die technischen Anforderungen erfüllt werden. Häufig besteht zum Beispiel die Möglichkeit durch falsche oder unzureichende Isolierung stromführende Teile zu berühren; es kann bis hin zu lebensgefährlichen Stromschlägen kommen.
Bei einer Internet-Bestellung in einem Land außereuropäischem Land muss die Bestellung immer zuerst durch die Zollabfertigung. Der Zoll ist hier trotz des Brief- und Postgeheimnisses befugt, das Päckchen öffnen zu lassen und zu begutachten. Besteht hier der Verdacht des Vorhandenseins eines Mangels, wird die Gewerbeaufsicht hinzugezogen. Liegen tatsächlich formelle oder technische Mängel an dem Produkt vor, so werden die Lampen nicht für die Einfuhr freigegeben. Auch ein Nachrüsten durch den Importeur ist nicht möglich. Es bleibt für den Einführer nur die Möglichkeit, das Produkt vernichten zu lassen oder zurück an den Absender zu schicken. Ärgerlich ist es allemal, da der Einführer mindestens einmal zum Zollamt muss, das Produkt jedoch nicht erhält und später auch nicht klar ist, ob die Kosten für die Bestellung wieder durch den Internetanbieter erstattet werden.
Weitere Nachteile bei einer Einfuhr aus einem Land außerhalb Europas sind natürlich die fehlende Gewährleistung oder die unter Umständen kürzere Lebensdauer des Produktes. Dies ist zumeist auch der Grund für den Preisunterschied.

LED-Lampen müssen in Europa verschiedene Tests bestehen, wozu auch der Stromverbrauch und die Lebensdauer gehören. In ungünstigen Fällen kann auch die komplette Leuchte durch den Einbau einer mangelhaften LED-Lampe zerstört werden oder es kann durch eine derartig starke Erhitzung der Lampe bis zu einem Brand kommen.
Nicht außer Acht zu lassen ist, dass ab einem Warenwert von 22 Euro - hierzu werden auch Versandkosten und Zoll gerechnet - die Einfuhrumsatzsteuer anfällt.
Es ist daher in den meisten Fällen von einer Bestellung auf dem außereuropäischen Markt abzuraten bzw. eine gewisse Sorgfalt beim Kauf walten zu lassen. Nicht alles, was auf den ersten Blick günstig erscheint ist es auch. Vor einer Bestellung im Internet lohnt es daher, sich über die Einfuhr, die Anforderungen an ein Produkt sowie etwaige Verbote und Beschränkungen zu informieren.
Eine gute Internetseite stellt hierzu z.B. der Zoll zur Verfügung.
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