Stromsparpotenziale im Haushalt

Die Strompreise sind in den letzten zehn Jahren um rund die Hälfte gestiegen. Seit dem Jahr 2000 haben sie sich fast verdoppelt. Gleichzeitig wächst der Stromverbrauch seit den 1990er-Jahren der Haushalte an. Die hohen Energie- und Stromkosten sind für viele Verbraucher längst zur „zweiten Miete“ geworden. Dass der verschwenderische Umgang mit Energie und Strom außerdem die Umwelt stark belastet, ist ein weiterer Grund, aktiv zu werden. Stromsparen lohnt sich somit doppelt und ist in jedem Haushalt möglich.
In diesem Beitrag finden Sie
- Warum ist Stromsparen gut für die Umwelt?
- Wie setzt sich der Stromverbrauch zusammen?
- Wie viel Strom kann man sparen?
Warum ist Stromsparen gut für die Umwelt?
Wir verbrauchen immer noch zu viel Energie, die zudem aus nicht nachhaltigen Energiequellen stammt. Vor allem Strom muss aufwendig erzeugt und bereitgestellt werden und ist besonders umweltbelastend. Nach Angaben des Umweltbundesamts macht die Stromnachfrage zwar nur ein Fünftel des gesamten Endenergieverbrauchs aus (die meiste Energie im Haushalt brauchen wir fürs Heizen), verursacht aber rund 38 Prozent aller energiebedingten Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zum Klimawandel beitragen.
Wie setzt sich der Stromverbrauch zusammen?
Der Stromverbrauch in einem Privathaushalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, weshalb dieser immer individuell zu ermitteln ist. So erhöht die Anzahl der Personen in einem Haushalt zunächst den absoluten Stromverbrauch. Da aber Geräte wie Waschmaschine, Kühlschrank oder Fernseher gemeinsam von mehreren Personen im Haushalt genutzt werden, ist der Pro-Kopf-Verbrauch in Haushalten mit mehreren Personen in der Regel geringer als in Haushalten mit weniger Personen. Hierbei spielt aber auch die Geräteanzahl in einem Haushalt sowie das individuelle Nutzungsverhalten eine Rolle. In einigen Haushalten finden sich zunehmend doppelte Ausstattungen von IT-Geräten und Fernseher, die den Verbrauch erhöhen können. Aber auch die gebäudetechnischen Verhältnisse eines Haushalts sind relevant. Erfolgt die Warmwasseraufbereitung z. B. mit Strom, erhöht dies den Gesamtstromverbrauch. Befindet sich hingegen ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus, ist der Stromverbrauch oft geringer als in einem Haushalt eines Einfamilienhauses, da hier z. B. Garage, elektrische Rasenmäher oder Außenbeleuchtung den Stromverbrauch erhöhen.
Die nachfolgende Grafik zeigt die durchschnittliche Verteilung des Stromverbrauchs für einen 3-Personen-Haushalt ohne elektrische Warmwasserversorgung.
Quelle: BDEW, EnergieAgentur.NRW und HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung
Wie viel Strom kann man sparen?
Die rund 40 Millionen Haushalte verbrauchen etwa ein Viertel des gesamten Stroms in Deutschland.
Damit nehmen sie eine wichtige Rolle für das Gelingen der Energiewende ein.
Ein Durchschnittshaushalt kann seine Stromkosten um bis zu 50 Prozent senken.
Dabei hängt das individuelle Einsparpotenzial wie oben dargestellt von der persönlichen Ausgangssituation wie dem Nutzungsverhalten, der Anzahl der Personen und Geräte im Haushalt oder der Art der Warmwasserbereitung ab.
Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt in einem Ein- oder Zweifamilienhaus verbraucht laut dem Portal „Stromsparinitiative“, das vom Bundesumweltministerium initiiert wurde, rund 3.700 kWh Strom pro Jahr (Stand 2017). Demnach kann ein energieoptimierter Haushalt pro Jahr etwa 1.590 kWh und somit rund 460 Euro und ca. 930 kg CO2 einsparen.
Auf dem Portal www.die-stromsparinitiative.de kann jeder seinen individuellen Stromverbrauch ermitteln und vergleichen, ob dieser unter- oder überdurchschnittlich ist. Ein wichtiger Baustein für einen sparsamen Haushalt sind energieeffiziente Geräte, denn Stromsparen fängt beim Gerätekauf an. Nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch ein niedriger Energieverbrauch zahlt sich am Ende aus. Betrachtet man beispielsweise die Lebensdauer einer Kühl- und Gefrierkombination von 13 Jahren, so können beim Wechsel von einem vorhandenen alten auf ein energieeffizientes Gerät 356 Euro der Gesamtkosten gespart werden.
Quellen:
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Energiedaten: Gesamtausgabe, 2015
- Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Stromverbrauch im Haushalt, 2016
- Umweltbundesamt, Stromsparen - Schlüssel für eine umweltschonende und kostengünstige Energiewende, 2015
- Stromsparinitiative, Stromspiegel für Deutschland, 2017
Bildquelle: Fotolia.de - Gina Sanders
- Auf einen Blick: Die zehn wichtigsten Energiespartipps
- Die Energieverbrauchskennzeichnung - Europäisches Energielabel
- Schneller Rat durch Energiesparsiegel
- Der Energie-Atlas Bayern
- Stromverbrauch vergleichen auf dem Portal "Stromsparinitiative"
- EU-Energielabel für verschiedene Geräte
- Höchst- und Mindesteinordnung bei Neugeräten
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Bildnachweis:
(Stromleitung in der Sonne) © Gina Sanders- Fotolia.com
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