Online-Bewertungsportale: Von Verbrauchern für Verbraucher
Bewertungsportale im Internet erfreuen sich seit Bestehen des Internets wachsender Beliebtheit. Nichts erzeugt bei einem Verbraucher mehr Vertrauen als die eigene Erfahrung oder die Erfahrung anderer. Diesem Prinzip folgen auch Online-Shops, Auktionsplattformen oder große Vergleichsportale.
Aber was steckt dahinter?
In diesem Beitrag finden Sie
Tipps
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Vergleichen Sie Waren und Dienstleistungen auf unterschiedlichen Internetseiten.
Wortgleiche Kommentare von Nutzern auf mehreren Internetseiten zu gleichen Produkten deuten auf eine „unechte“ Bewertung hin. -
Seien Sie kritisch bei zu positiven Bewertungen.
Umfangreiche, detaillierte und auch kritische Nutzermeinungen geben eher die Wahrheit wieder. - Nehmen Sie Kontakt zum Internetanbieter auf, wenn Sie Zweifel haben.
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Die Anzahl von „Fans“ oder „Follower“ gibt wenig Auskunft darüber, ob das Unternehmen oder deren Produkte vertrauenswürdig sind.
Verwenden sie weitere Quellen. - Nutzen sie Hinweise und Informationen der Verbrauchzentralen und seriöser Prüfinstitute für Produkte und Dienstleistungen.
Von Verbrauchern für Verbraucher?
Jeder kann direkt das Produkt oder die Dienstleistung kommentieren und mit Hilfe von „Sternchen“ oder „Schulnoten“ bewerten. In aktuellen Studien zeigt sich, dass immer noch zwei Drittel der Verbraucher ihren Kauf von Nutzermeinungen abhängig machen.
Auch wenn Online-Bewertungen Verbrauchern zunächst nur Orientierung bieten sollen, können sie vielfach die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen.
Bei der Berücksichtigung von Kundenmeinungen bei der Kaufentscheidung ist jedoch auch Vorsicht geboten. Der Bundesverband der Verbrauchzentralen schätzt, dass rund 20% der Online-Bewertungen im Internet gefälscht oder von Unternehmen erkauft werden.
Was sind Vergleichsportale?
Anbieter von Vergleichsportalen haben sich auf das Prinzip der Kundenbewertung spezialisiert. Vergleichsportale führen eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen auf, die miteinander aufgrund unterschiedlicher oder gleicher Produkteigenschaften verglichen werden können. Verbraucherbewertungen oder bereits erfolgte Kaufentscheidungen werden oft im Vergleichsprozess berücksichtigt.
Auch die Bewertungsobjekte sind zunehmend vielfältiger geworden. Häufig werden Produkte und ihre Eigenschaften bewertet. Neben diesen werden häufiger auch Dienstleistungen von Verbrauchern rezensiert. Dabei werden sowohl der Kauf als auch die Nutzung von Dienstleistungen bewertet, wie beispielsweise die Beratungsleistungen von Versicherungsvertreter, Ärzten oder Anwälten.
Welche Vorteile hat der Verbraucher?
Grundsätzlich sind Online-Bewertungen und Vergleichsportale positiv zu bewerten. Sie unterstützen den Verbraucher in der Vielzahl der Angebote passende Produkte und Dienstleistungen zu finden. Bewertungsportale schaffen somit zusätzliche Transparenz.Sie ermöglichen zudem Unternehmen deren Produkte und Dienstleistungen durch Meinung Dritter zu verbessern.
Zudem wirken Online-Bewertungen positiv auf die Anbieter von Produkten und Dienstleistungen. Da Online-Bewertungen öffentlich eingesehen und verglichen werden können, werden Unternehmen dazu angehalten, ihre Leistungen kunden- bzw. verbraucherfreundlich zu gestalten. Die geschaffene Markttransparenz sowie das Risiko vor Imageverlust und sinkenden Absatzzahlen aufgrund schlechter Kundenmeinungen, wirken sich positiv auf die Angebote und letztlich auf den Verbraucher aus.
Seien Sie kritisch mit Online-Bewertungen!
Selbstverständlich kommen die Vorteile von Online-Bewertungen nur zum Tragen, wenn diese auf einem Prozess beruhen, auf den Verbraucher auch vertrauen können. Falsche oder manipulierte Bewertungen verzerren die Einschätzung auf Unternehmen und deren Leistungen. Letztlich werden Kaufentscheidungen getroffen, die dem Verbraucher schaden.
Verbraucher müssen sich sicher sein, ob eine Meinung gefälscht oder gekauft wird. Leider gibt es für dieses Problem noch keine einheitlichen Kriterien, denn es ist sehr schwer automatisiert festzustellen, ob die Rezension oder die Meinung gefälscht ist oder der Wahrheit entspricht. Fakt ist allerdings, dass manipulierte Bewertungen strafbar sind und gekaufte Bewertungen als solche gekennzeichnet sein müssen. Dennoch sollten sich Verbraucher bewusst sein, dass gekaufte Bewertungen in den seltensten Fällen von den Unternehmen gekennzeichnet werden.
Als Verbraucher sollten Sie daher für das Thema sensibilisiert sein, Bewertungen kritisch beurteilen und sich auch über Kundenmeinungen auf anderen Portale informieren. Seien Sie kritisch bei zu viel oder zu großen Lobgesang auf Produkte und Dienstleistungen. Umfangreiche, detaillierte und auch kritische Nutzermeinungen geben eher die Wahrheit wieder. Melden Sie dem Webseitenanbieter auffällige Bewertungen. Anbieter von Vergleichsportalen bieten in Ihren Bedingungen Maßnahmen oder Anlaufstellen zur Kontaktaufnahme an, wenn Zweifel an Kundenmeinungen bestehen. Achten Sie auch darauf, welche Kundenmeinungen oder Kommentare gesponserte bzw. gekauft sind, denn diese müssen als solche auch gekennzeichnet sein.
Vertrauen durch "Likes"?
Verbraucher schauen sich auch gerne auf Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter um. Produkte und Dienstleistungen werden zum Beispiel auf Unternehmensseiten in Facebook beworben. Die Anzahl der „Fans“ auf Facebook oder die Anzahl der „Follower“ auf Twitter weckt auf den ersten Blick ebenfalls Vertrauen.
Auch hier ist Vorsicht geboten. Immer häufiger bieten dubiose Firmen die Möglichkeit, „Fans“ oder „Follower“ zu kaufen. Damit steigt dann die Anzahl der „Fans“ auf der Unternehmensseite im Social Media Kanal, aber nicht die Qualität der angebotenen Produkte. Seien Sie also auch im Hinblick auf Followerzahlen kritisch.
Bildquelle: © Fotolia - Trueffelpix
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